5. September 2020, Workshop erster Tag, keiner da. Alptraum? Nein, harte Corona-Realität. Die Welle der Veranstaltungsabsagen schwappte natürlich auch in den Norden.
4. September 2021, Workshop erster Tag, 18 fröhliche Teilnehmende und ein gespannter Dozent. Corona konnte Hamburg nicht klein kriegen und "Mach Mit zum 9." im Stadtteilhaus "Horner Freiheit" doch noch starten.
Und nicht nur die Teilnehmenden freuten sich, auch die Sonne strahlte - und das sollte sich für alle auszahlen. Corona verhinderte zwar nichts mehr, beeinflusste aber das Geschehen noch merklich. Umso beeindruckender, dass sich alle klaglos an die vom Haus vorgeschriebene, auch am Platz geltende Maskenpflicht hielten. Immerhin hat das Wetter hervorragend mitgespielt und die nun naturgemäß zahlreicheren Pausen konnten zum Durchatmen an der frischen Luft genutzt werden. Nicht verhehlen darf man allerdings auch, dass vier Teilnehmende sehr kurzfristig aufgrund eben dieser Maskenpflicht absagten. Dass die Teilnahme einer Spielerin dem an diesem Wochenende auch noch stattfindenden Bahnstreik zum Opfer fiel, war dann wohl "Murphy's Gesetz".
Nun aber genug der äußeren Umstände, kommen wir zum Wesentlichen. Endlich wieder zusammen Musik machen, andere Leute treffen und dazu noch neue Stücke kennenlernen - 18 Spieler*innen aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und sogar Nordrhein-Westfalen konnten sich für dieses Wochenende nichts Schöneres vorstellen. Fehlte nur noch ein Dozent.
Für diese Aufgabe konnte Jürgen Farkas aus Weil im Schönbuch (nahe Stuttgart) gewonnen werden. Der Kontakt kam 2019 beim Pfingstlehrgang in Remscheid zustande, als Jürgen dort erstmals eingeladen war und gleich bleibenden Eindruck hinterließ. Was damals nicht bekannt war: einen Wochenend-Workshop hatte er noch nie geleitet. Und so durfte sich Hamburg glücklich schätzen, eine Premiere auszurichten und dem Dozenten wenn auch vielleicht noch nicht das Tor zur Welt aber immerhin das Tor in den Norden zu öffnen. Die durchaus vorhandene Nervosität war Jürgen jedoch nicht anzumerken, im Gegenteil - als ganz besonders positiv wurde von den Teilnehmenden seine ruhige, besonnene Art und der zugewandte Umgang miteinander empfunden.
In einer solchen Atmosphäre ließ es sich hervorragend arbeiten und Stücke ganz unterschiedlicher Art entdecken - vom Swing der Andrew Sisters (Bei mir bist du schön) über die Neue Deutsche Welle in Gestalt von Peter Schilling (Major Tom) bis hin zu einer Ballade der Hard Rock-Band Guns N' Roses (November Rain), um nur einige zu nennen. Besonderer Dank gilt hier der Verlagsgruppe Jetelina und dem NordMusik-Verlag, die die Lehrgangsnoten kostenlos zur Verfügung stellten. Darüber hinaus kamen auch eigene Arrangements von Jürgen zum Einsatz, die - frisch aus dem Drucker - in Hamburg das erste Mal mit Orchesterleben gefüllt wurden und daher hier verständlicherweise nicht namentlich genannt werden dürfen. Nur so viel sei verraten: Die Titel haben großen Spaß gemacht und würden die Konzertprogramme landauf landab ganz sicher bereichern.
Leider konnte dieses Mal coronabedingt keine öffentliche Präsentation der Ergebnisse erfolgen. Das tat der positiven Stimmung aber keinen Abbruch und so machten sich alle nach zwei inspirierenden Tagen, die natürlich auch ausgiebig zum Kontakte knüpfen genutzt wurden, am Sonntagnachmittag gut gelaunt und mit vielen tollen Eindrücken wieder auf den mehr oder weniger langen Heimweg.
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