Während am 07. Mai 2022 an der nahe gelegenen Elbe tutende Schiffshörner die Aufmerksamkeit auf große Kreuzfahrtschiffe lenkten, enterten morgens gegen 10 Uhr neun kleine Akkordeonpiraten und eine Akkordeonpiratin die Schule Rothestraße in Altona und stürzten sich in ein neues Abenteuer - Zusammenspielen im Orchester.
Alleine oder auch mal zusammen mit anderen Kindern im JeKi-Orchester - das hatten sie schon mal ausprobiert. Aber nur mit anderen, die das gleiche Instrument spielen? Das war neu - und da vertrauten auch noch so mutige Piraten lieber auf einen erfahrenen Kapitän. Also ließen sie Bernd Butz ans Ruder, um sie sicher durch den Tag zu steuern.
Der Jugendwart des DHV-Landesverbands Hamburg kam auch gleich zu einem ganz wesentlichen Punkt: ein solches Abenteuer steht man am besten durch, wenn man weiß, wie seine Mitstreiter heißen. Nach einem munteren Aufwärmspiel kannten alle ihre Namen und hatten ganz nebenbei schon einmal ihr Rhythmusgefühl trainiert.
Nachdem dann die Instrumente verholt waren und ein Check der wichtigsten Funktionen erfolgt ist (Instrument atmet, reagiert auf Klopfen, kann Einzeltöne links und rechts, lässt sich durch Glissandi nicht irritieren, übersteht Klangtrauben unbeschadet und das alles sowohl laut als auch leise), wurde noch schnell das Wetter in Tönen assoziiert. Nun waren alle auch auf das Donnergrollen des Bassakkordeons vorbereitet. Mit einem gemeinsamen Lied wurden zusätzlich die Stimmen geölt und anschließend die kleinen Seeräuber so auf die Positionen verteilt und mit Notenständern und Noten ausgerüstet, dass sie schlagkräftig für alles gewappnet waren.
Piraten und Piratin wollten auch gleich loslegen, mussten aber schnell feststellen, dass so eine große Fahrt viel leichter wird, wenn sie gemeinsam agieren und aufeinander achten. Da zahlte es sich schon aus, Käpt'n Bernd an Bord zu haben. Er fing die kleinen Wildfänge immer wieder behutsam ein - Klatschübungen taten ihr übriges - und siehe da, ein Kanon von Lars Holm, "Merrily we roll along" und auch zwei Sätze aus den "Starter Kids 1" von Marco Wasern und Jürgen Schmieder waren schon eine großartige Ausbeute für den ersten Raubzug.
Der machte übrigens hungrig. Daher hatten die Smutjes aus dem DHV- Landesvorstand alle Hände voll zu tun, um dem Ansturm auf Obst, Gemüse, Kuchen, Wasser und Apfelsaft Herr zu werden. Die gelieferte Pizza am Mittag reichte kaum aus, um alle satt zu kriegen. Akkordeonpiraten sind eben auch kleine Leckermäuler. Und sie sind voller Energie - die sie nicht nur am Instrument auslassen. Kaum hatten sie in den Pausen einen Fußball ausgemacht, kannte die Spielfreude auch dort kein Halten mehr.
Ganz wichtig war den kleinen Räubern aber auch, dass sie das Ergebnis ihres heutigen Beutezugs ihren Eltern, Geschwistern und Freunden angemessen präsentieren konnten. Das gelang vortrefflich und nicht ohne Zugabe: "Rockschool" aus den "Starter Kids 1" wurde als absoluter Favorit des Tages noch ein zweites Mal dargeboten.
Fazit: Die Jungfernfahrt war absolut erfolgreich und endete mit glücklichen Gesichtern auf allen Seiten. Wann ist das Piraten und Piratinnen das letzte Mal gelungen?
Wir freuen uns alle darüber, dass die Jugendarbeit jetzt Fahrt aufnimmt, Kontakte auch in die Elternschaft geknüpft werden und vielleicht ganz langsam zwei Hamburger Parallelwelten - Orchester auf der einen Seite, Akkordeonschüler auf der anderen - zueinanderfinden. Ein ganz großes Dankeschön geht an den "Käpt'n" Bernd Butz für seine tolle Arbeit. Er bereitet auch schon die Fortsetzung vor - am 25. Juni 2022 heißt es dann Leinen los für den 2. AkkordiDay.
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